Dienstag, 23. August 2011
Bäume, Teil2
In diesen Tagen sind Bäume für uns vor allem eines: Schattenspender! "Ombra mai fu" - so möchten wir mitsingen, wenn der siegreiche Feldherr in Händels Oper "Xerxes" die Platane lobt: "Nie war der Schatten einer Pflanze lieblicher, süßer und angenehmer"..



"Unter großen Bäumen ist gut ruhen", sagt man in China.



Wer sich für besonders große, alte Bäume interessiert, dem seien die Bildbände "Deutschlands alte Bäume" von Stefan Kühn und "Europas alte Bäume" von Jeroen Pater empfohlen!

Man hat übrigens festgestellt, dass die alten Zedern in Amerika bei Angriffen auf ihren Stamm "um Hilfe rufen",
was inzwischen auch bei manchen anderen Pflanzen entdeckt wurde: sie spüren Angriffe von Feinden und verströmen verstärkt bestimmte Stoffe, die Fressfeinde der angreifenden Schädlinge herbeilocken.

Teilweise unterscheiden die Pflanzen verschiedene Schädlinge am Speichel und reagieren dann gezielt! Oder es wird nach Ort des Angriffs unterschieden (Blatt, Wurzel, Stamm). Ist ein solcher "Hilferuf" in der Luft, wird er auch von anderen Bäumen/Pflanzen gleicher Art wahrgenommen, die dann selbst auch - sozusagen vorgewarnt - pophylaktisch denselben Stoff absondern.

Die Zedern "rufen" übrigens auch auf diese Weise, wenn der Mensch ihnen mit der Motorsäge zuleibe rückt - was ihnen in diesem Fall allerdings wenig nützt...



Vor Jahren hatte ich in England die Möglichkeit, den "New Forest" zu besuchen, der mich sehr fasziniert hat. Denn im Gegensatz zu seinem Namen ist er der älteste Wald Englands, gepflanzt , um Jagdgebiet für den König zu schaffen und um Holz für zukünftige Schiffe nachwachsen zu lassen. Glück für den Wald: inzwischen wurden Schiffe aus anderen Materialien entwickelt..

Besonders bekannt ist der "New Forest" auch wegen der frei dort herumlaufenden Ponyherden.



Nun freue ich mich schon sehr auf meinen Urlaub nächsten Sommer; ich werde meine Tochter in Vancouver besuchen und bei der Gelegenheit natürlich auch die riesigen Bäume im Pazifischen gemäßigten Regenwald dort besichtigen!

Nun noch ein Winterbaum zum "chillen":

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Montag, 22. August 2011
Erfrischung gefällig?
Danach lechzen wir doch alle in diesen Tagen, oder?

Ganz oben auf der Hitliste der Erfrischungen steht mit Sicherheit einfach das Eintauchen ins kühle Nass!



Ist das nicht möglich, hält man's vielleicht wie Steffi Graf:"Ich dusche am liebsten lauwarm, das erfrischt am meisten."
Nr. 2 in der Beliebtheitsskala dürfte wohl das sein:



Die Eisdielen haben - endlich - Hochsaison. Übrigens habe ich vor Jahren in Südfrankreich große Augen gemacht wegen der Preise für 1 Kugel Eis, ca. dreimal soviel wie hier!
Doch sie hatten dort auch besonders große und interessante Auswahl, und so testete ich eine Kugel: es war eine Offenbarung! Die fruchtigen Sorten bestanden zu 50% aus frisch püriertem Obst - das schmeckte man natürlich! Habe nirgends mehr so gutes Eis gegessen wie in Südfrankreich..

An eine Erfrischung erinnere ich mich besonders: in Salzburg, an einem Tag so heiß wie heute, war ich nach Sightseeing nicht nur verschwitzt, sondern hatte auch fürchterliche Kopfschmerzen. Da kam ich an einen Brunnen, der aus den Bergen gespeist wurde, und das Wasser war eiskalt.
Ich tauchte die Arme ein und benetzte auch Gesicht und Nacken - tat das guuut!! Und siehe da: nach wenigen Minuten fiel mir auf, dass auch die Kopfschmerzen wie weggeblasen waren...



Eine ähnliche Wirkung hat auch Pfefferminzöl, das eingerieben durch den Kühleffekt Spannungskopfschmerzen bekämpfen kann - ich habe es immer bei mir.

Aber natürlich muss man seinen Körper auch von innen erfrischen, indem man reichlich trinkt!
Ich liebe da besonders Zitronenwasser, Eiskaffee, (alkoholfreies) Radler oder Eistee. Auch sehr lecker ist übrigens: Buttermilch 1:1 mit frisch gepresstem Orangensaft verrühren, nach Geschmack süßen, kalt genießen! Schmeckt auch Leuten, die Buttermilch sonst nicht trinken (so wie ich).

In Vietnam bei 38°C, wo man auch nie sicher sein konnte, ob das Wasser in den käuflichen Flaschen wirklich frisch war (sie haben wild nachgefüllt..!), und Eis sowieso zu riskant, war die allerbeste Erfrischung, billig, lecker, keimfrei:



Frische Kokosmilch! Die Nüsse wurden meist kühl gelagert und der Inhalt daher wirklich erfrischend.

Zu Tode erfrischt: traurige Wahrheit ist leider auch, dass in Moskau jeden Sommer viele Badeunfälle passieren, weil die Männer sich erst mit Wodka erfrischen und dann in die Moskva springen - mit Vorliebe an Stellen, wo Baden aus Sicherheitsgründen streng verboten ist...


Dieser Adler nahm ein unfreiwilliges Erfrischungsbad, weil das Lockfleisch dort hineingefallen war.

Hier ein frisch duftender Tipp:

"VERVEINE" von L'Occitane ist ein spritzig-frischer Zitrusduft (Verveine ist Verbene, Eisenkraut)

Wer sich optisch noch ein wenig erfrischen will, der sei eingeladen, sich die Fotos in meinen Beiträgen vom 7.8. (Farbe Blau) oder vom 11.8. (Über das Glitzern) anzusehen...


Ausschnitt aus meinem Quilt "Arktis"

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Sonntag, 21. August 2011
Farbe ist Leben, Teil4: Gelb
Wie wirkt Gelb auf uns?
Sehr unterschiedlich: das warme Goldgelb wird durchweg als positiv, fröhlich, anregend empfunden.
Kühleres Gelb dagegen wirkt eher fahl, ungesund. ("Gelb vor Neid", Gelbsucht etc.)



Wie Rot hat Gelb eine starke Signalwirkung: in der Natur locken gelbe Blüten die zur Bestäubung nötigen Insekten an; dagegen bedeutet Gelb mit Schwarz "Achtung! Gefährlich!" ("ich steche", "bin giftig"..)

Diese Signalwirkung wird ja auch von Menschen überall genützt:
Verkehrsschilder, Briefkästen, Taxischilder (natürlich kommt das von den Farben der Adelsfamilie Thurn und Taxis, aber die Wirkung war sicher unterschwellig auch dabei); die alten gelben Telefonzellen hat man in fremden Städten wenigstens noch gefunden...!



Alles, was auffallen soll, ist gelb: leider gab es auch solche Dinge wie den Judenstern im Nazideutschland..
Heute z.B.: das Gelbe Trikot bei der Tour de France, die Gelben Seiten, die Gelbe Karte..

Ein Erlebnis der anderen Art hatte ich als Schülerin mit meiner Faustballmannschaft: der Trainer hatte "tolle" neue Trikots besorgt - in sonnengelb. Uns gefielen sie ganz gut, solange wir in der Halle spielten. In der Sommersaison auf dem Sportplatz jedoch waren wir alle in nullkommanix von einer ganzen Schicht kleiner, schwarzer Fliegen (oder Käferchen?) bedeckt!

Dasselbe Problem hatte Jahre später mein damaliger Freund (und späterer Ehemann..:-)), der sehr stolz auf seinen gelben Audi 80 (mit schwarzen Ralleystreifen..) war - im Sommer oft voller Insekten!



In England wird die Klatschpresse "Yellow Press" genannt, weil sie so schreiende Schlagzeilen haben - auffallend wie Gelb!

Früher wurden gelbe Farbstoffe meist aus giftigen Naturstoffen hergestellt; aus der Erde oder Harz, auch Pflanzen.
Sehr wertvoll war natürlich safrangelber Stoff, denn es brauchte ein Vermögen an Safran, um Stoffe zu färben. Daher rührt wohl, dass in Asien (Thailand, China) Gelb dem König/Kaiser vorbehalten war. Der billige Gelbwurz brachte kein so schönes Ergebnis.



Sanfte Gelbtöne bis zu Orange und Rot erzielten Maler auch durch Ocker.
Übrigens tragen buddhistische Mönche Gelb, weil Buddha dies verlangte: allerdings war das auch wieder Auslegungssache, denn mit "gelbe Gewänder" meinte er "vergilbte" - die Mönche sollten Armut und Bescheidenheit zeigen! Stattdessen tragen sie leuchtendgelbe in guter Qualität..



Übrigens: woher kommt "Vanillegelb"? Der Pudding, wenn man ihn ganz selber kocht, ist weiß von der Milch mit schwarzen Pünktchen von Vanilleschote drin! Aber überall wird Vanillearoma optisch durch zartes, blasses Gelb dargestellt. Die Lösung: die BLÜTE der Vanillepflanze (eine Urwaldliane) hat diese Farbe..

Van Gogh liebte Gelb ganz besonders - ich kann mir gut vorstellen, dass es ihn in seinen melancholischen Phasen etwas aufheiterte, als Abbild der Sonne..

Ein Gemälde (oder Quilt, etc.) braucht nur relativ wenig Gelb, um als "gelbes Werk" in Erinnerung zu bleiben, weil die Farbe so dominant ist.
Ich selber habe Gelb in meinen Arbeiten immer nur im Zusammenhang mit Orange bzw. als Kontrast zu blau-grün Tönen - vielleicht sollte ich da mal was Anderes ausprobieren?

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