Donnerstag, 22. März 2012
Alte Möbel aufgefrischt
Ja, ich habe weiter "geweißelt"!
Drei alte, gebrauchte und teils recht mitgenommene Teile bekamen ein neues Leben.
Zunächst ein Stuhl, in wirklich bemitleidenswertem Zustand, aber stabil und schön geformt. Er besaß bereits 2 Schichten Farbe, die aber an etlichen Stellen bereits bis auf's Holz abgeblättert waren; die obere grau, darunter türkis:



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Also wurde er soweit abgeschliffen, dass nur an ein paar Stellen, wo die Lackierungen noch gut waren, etwas Farbe verblieb. Dann der Griff zur weißen Farbe! Zwei Schichten genügten, denn ich wollte ja ein wenig vom Vorleben wieder sichtbar machen, schliff daher an Kanten und anderen Stellen das Weiß wieder ab.



Auf die Lehne wurde noch etwas Häkelspitze geklebt, farbneutral, aber veredelnd. Hier sieht man auch gut, wie die darunterliegenden Farbschichten durchkommen:



Natürlich wird er auch noch eine passende Sitzauflage genäht bekommen...

Als Nächstes ein Hocker, wohl mal als Blumenhocker verwendet, abgenützt, dunkelbraun.. Nun erstrahlt er in neuem Glanz und wirkt sehr edel:



Den Zwischenboden habe ich hineingebastelt; aus Sperrholz. Hier kann ein kleines "Stilleben" arrangiert werden.

Und schließlich das aufwändigste Stück: ein Tischchen, das den Spuren nach als Kinderschreib-und Maltisch verwendet wurde. Kiefernholz, schon ziemlich schäbig. Doch die Form und Größe gefiel mir auf Anhieb; auf meiner Couch sitzt man nicht so tief wie auf vielen anderen, daher verträgt sie auch einen etwas höheren Tisch.

Die Idee zum Design hatte ich, als ich einmal auf dem Flohmarkt ein Möbelstück mit Holzwurmspuren sah; außer Löchern gab es auch Spuren auf der Oberfläche. Und ich dachte, schade, dass man die Würmer nicht abrichten kann, Muster zu fressen... Von da war es nicht weit zu der Idee, selbst Holzwurm zu spielen! Und mit fiel ein, dass ich ja ein "Mini-Tool" habe, mit dem ich schon Löcher in Steinchen und Hölzchen gebohrt hatte, das hat im Zubehör auch kleine Fräsköpfe.



Mit Staubmaske und Schutzbrille saß ich also stundenlang an diesem Projekt, es war nicht so einfach, weil das Holz keine homogene Konsistenz hat wie z.B. Glas; weiche und harte Bereiche wechseln, in Maserungsrichtung gings anders als quer... Musste das Werkzeug mit beiden Händen führen, sonst suchte es sich immer einen eigenen Weg! Aber es hat sich gelohnt, finde ich - sogar die Steinchen, die ich integrieren wollte, konnte ich nach Lochbohrung mit Holzleim einfügen.



Zwischendurch und hinterher musste immer wieder geschmirgelt werden, damit die Oberfläche glatt und eben blieb. Übrigens habe ich zunächst 2 Schichten weiße Farbe aufgetragen, dann das Muster aufgezeichnet, dann gefräst, geschmirgelt, 3. Schicht Farbe aufgetragen (bis in Fräsrillen, aber nicht zu dick), wieder geschmirgelt.

Wer so etwas versuchen will, sollte kein geometrisches, genaues Muster wählen - es ist kaum einzuhalten; bei Blüten und Blättern machen Abweichungen nichts aus!

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