Freitag, 9. September 2011
In Vino Veritas
Vorweg: ich bin kein Weinkenner und werde mir daher auch nicht anmaßen, Kaufempfehlungen zu geben. Zwar schmeckt mir ein Gläschen in Gesellschaft, doch leider vertrage ich die Säure nicht gut und bin daher sehr zurückhaltend.

Dafür genieße ich die dekorative Seite des Weins:


"Der Wein erfreut des Menschen Herz, und Freudigkeit ist die Mutter aller Tugenden." (Goethe)

Außerdem möchte ich von einer besonderen Weinprobe berichten, zu welcher ich vor Jahren einmal eingeladen war (damals vertrug ich's auch noch besser).


"Wein ist abgefüllte Poesie." (Robert Louis Stevenson)

Zuerst standen nur 2 Flaschen auf dem Tisch, die komplett verhüllt waren, sodass wir nichts über die Weine wußten, außer dass es rote waren.
Das erste Glas schmeckte uns schon sehr gut, doch das zweite (aus der zweiten verhüllten Flasche) war einfach hervorragend - wir waren zu siebt, und alle einer Meinung!

Dann wurden die Flaschen ausgepackt, und wir staunten nicht schlecht: derselbe Wein, selber Erzeuger, Jahrgang, Weinberg, Sorte - nur der erste war herkömmlich erzeugt, der zweite - koscher!!


"Wer nicht genießt, wird ungenießbar." (Konstantin Wecker)

Und dann wurde berichtet, was der Unterschied im Anbau/Erzeugung koscherer Weine zur herkömmlichen Art ist:

Bei koscherem Wein muss der Weinberg jedes 7.Jahr ruhen, da werden die Blüten abgeknipst, es gibt keine Ernte!
Sodann darf nur von gläubigen Juden mit blitzeblank geputztem Werkzeug geerntet werden. Und beim Vergärungsprozess dürfen nicht einmal die Zusätze verwendet werden, die selbst bei Biowein gestattet sind.

Das sind nur einige der Vorschriften; absolute Sauberkeit bei der ganzen Prozedur gehört auch dazu. Natürlich sind einige der Vorschriften auch etwas extrem, man könnte sie lächerlich finden, doch insgesamt machen sie schon Sinn - wir testeten an dem Abend noch drei Weine jeweils aus herkömmlicher Erzeugung im Vergleich zur koscheren, und
durchweg schmeckte der koschere besser.
Sie kamen alle vom gleichen Erzeuger, der für den breiten Verkauf normal anbaut, für sich und jüdische Kundschaft eine kleinere Menge koscher.


"Mit dem Geschmack ist es ganz einfach: man nehme von allem nur das Beste." (Oscar Wilde)

Aber nun ein ganz besonders leckeres Rezept, das zu Wein hervorragend mundet:

BIRNEN-GORGONZOLA-QUICHE

Einen Mürbteig herstellen aus: 380g Mehl, 190g Margarine, 1 Prise Salz, 1 großes Ei (oder 2 kleine)
Gekühlten Teig auf ein Blech auf Backpapier ausrollen.

Für den Belag 300ml Crème fraîche, 300g Gorgonzola, 3 Eier, Muskat, Cayennepfeffer zusammen verrühren (Mixer) und auf den Boden streichen. 750g Birnen schälen, vierteln, entkernen und in Spalten geschnitten auf dem Belag verteilen.

Zuletzt das Ganze mit 50g geriebenem Käse (z.B. Emmentaler) bestreuen und im vorgeheizten Ofen auf 200°C ca. 35Min. backen.

Reste schmecken auch am nächsten Tag kalt oder kurz aufgewärmt.

Zu guterletzt noch ein Wein, der nur dekorativ ist..

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Donnerstag, 8. September 2011
Ein Tag auf der Schwäbischen Alb


Bei meinem Ausflug letzten Dienstag fuhr ich zunächst zum Kloster Wiblingen bei Ulm, das wegen seines prachtvollen Bibliothekssaals schon seit längerem auf meiner "Wunschliste" stand.



Was wie Marmor aussieht, und auch die Skulpturen, alles ist aus Holz! Allerdings war damals dieser "Falsche Marmor" mindestens so teuer wie echter!

Danach fuhr ich nach Norden, über Heidenheim nach Steinheim, das am Westrand des Nördlinger Rieses liegt.
Hier gibt es viele tolle Wander-und Radwege; ich hatte mir eine Wanderung von Steinheim durchs Wental zum "Felsenmeer" ausgesucht.



Schon auf dem Hinweg begegnete man überall einzelnen Felsen und kleinen Formationen.
Das Tal ist autofrei, der Weg breit und gut gangbar, nicht steil. Eigentlich auch eine ideale Nordic Walking - Tour! Allerdings ist die Strecke auch bei Radlern/Mountainbikern sehr beliebt.



Vor allem aber ist sie eines: abwechslungsreich mit den vielen interessanten Felsen! Teilweise gibt es den Eindruck, man wandere durch eine Schlucht.

Zusätzlich ist es als Lehrpfad ausgewiesen, wo Bäume, Pflanzen, Tiere vorgestellt werden, außerdem gibt es immer wieder Klettergerüste für Kinder.



Einer der Lehrtafeln entnahm ich, dass es sich bei obigem Felsen um das "Wentalweible" handelt, das der Sage nach einst eine geizige, hartherzige Krämerin war, die vom Blitz getroffen zu Stein erstarrte...

Nach ca. 1Std. wirklich flotten Marschierens (mit Lesen, Fotografieren oder Kindern dauert's länger) tritt man an einem Ausflugslokal/Hotel aus dem Wald, überquert die Strasse dort und schon befindet man sich im - "Felsenmeer"!



Hier stehen die Kalkfelsen gehäuft in offener Wacholderheide und locken mit Besteigung und Höhlen - besonders Kinder haben hier ihre Freude! Dazwischen gibt es Spazierwege.

Gestärkt von einer kleinen Einkehr im Lokal marschierte ich denselben Weg zum Auto zurück.
Auf der Rückfahrt machte ich noch einen klitzekleinen Abstecher in Heidenheim, zur Burgruine Schloss Hellenstein.



Sehr schön im Abendlicht, und der Blick von oben auf Heidenheim ist auch nicht zu verachten.



Kurz, es war mal wieder ein sehr schöner Tag!

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Mittwoch, 7. September 2011
Kreativknöpfe mal anders
So, gestern galt es, das schöne Wetter zu nützen, und daher gab's keinen Beitrag. Der Ausflug verband mal wieder Kultur, Natur und Bewegung; diesmal auf der Schwäbischen Alb. Genaueres und Fotos dazu morgen - heut sind wieder die Textilfreunde dran!

Denn was mache ich, wenn ich so ganz allein stundenlang in der Natur wandere? Abgesehen vom Fotografieren natürlich!
Nun, ich singe keine Wanderlieder... Aber da das Hirn da draussen so gut "durchlüftet" wird, fallen mir dabei immer wieder neue Ideen ein, was ich ausprobieren könnte - und manchmal ensteht so auch ein Gedicht.

Diesmal hatte ich eine Idee, die Sache mit den Knöpfen und meine "Färbewut" zu kombinieren, habe das heut gleich ausprobiert (Urlaub zu haben hilft dabei natürlich..).

Also: eine Spielerei mit Wäscheknöpfen!



Denn diese sind ja mit Baumwollstoff überzogen - und der läßt sich färben und bemalen...
Oben: mit bügelfixierbaren Seidenfarben gefärbt, dann mit Stoffmalfarbe bemalt.
Wer ein Heißluftgerät hat, kann damit die Farbe fixieren, das ist bei den Knöpfen leichter als mit dem Bügeleisen - und klappt in einem Arbeitsgang mit dem Trocknen, die Wartezeit entfällt. Die Seidenfarben sind bis 60° waschbar; Stoffmalfarben lieber nur bei 40°.



Hier wieder mit Seidenfarben gefärbt, dann mit Embossingpulver (auf Weißkleber) verziert - Hand- oder Schonwäsche!



Oben: mit Stoffmalfarben bemalt.
Unten: mit Seidenfarben gefärbt, dann Blattmetall aufgelegt (auf Weißkleber) und 2mal mit Serviettenlack versiegelt. Handwäsche!

Aber ich habe auch ein paar bezogene Knöpfe zu bieten:



Einmal mit aufgenähtem Spitzenmotiv und Perle, einmal mit handgefärbtem Verlaufgarn bestickt (sowie etwas Goldgarn); zweimal mit Fabricpaper bezogen (zusätzlich mit Lack überzogen - hat zwei Schonwäschen überstanden), und einmal mit meinem Blütenstoff plus Lackschicht (hat Handwäsche 2mal gut überstanden)

Tja, so ein paar Ideen hätte ich noch... muss aber erst testen, dauert ein bißchen!

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