Dienstag, 22. November 2011
Einladung zum Adventskalender...
...der Ideen!
Ab 1.12. gibt es hier wieder täglich einen Beitrag, denn ich habe mir einen Adventskalender ausgedacht:
Täglich eine kleine, schnelle Kreatividee - ob Karte, Deko, Mitbringsel, Rezept oder Geschenkverpackung zum Selbermachen, nicht nur für Textilfans! Alles aus einfachen Materialien, und alles "auf meinem Mist gewachsen"! :-)

Da ich momentan schon an den Vorbereitungen bin, komme ich derzeit nicht immer zu größeren Beiträgen; aber morgen habe ich etwas für Orangen-Liebhaber!

Heut möchte ich nur ein paar Fotos zeigen, wie ich meine Wohnung ein bißchen verschönere, teils mit weiteren Nostalgie-Elementen.



Zunächst die Tafel: mit Schwamm und Griffel (ja, hab ich bekommen!) sowie nostalgischen Kinderfotos hängt sie jetzt an der Wand.



Der alte Kolbenfüller wurde in Szene gesetzt mit alter Post und einem Heft vom Flohmarkt; darin hat der unbekannte Verfasser seine graphologischen Studien niedergeschrieben, das ist auch interessant zu lesen..



Das alte Kopierrädchen: in dem ebenfalls vor einiger Zeit vorgestellten Nähkästchen habe ich ein Fach oben als "Showcase" eingerichtet, alles andere ist "normal" gefüllt.



Und hier die zündende Idee für die Vignette der alten Tüte! Den Sektkühler hatte ich mal auf einer Tombola gewonnen, da ich keinen brauche, funktioniert er schon seit langem als Ständer für die Küchengeräte - nur stand bis jetzt noch immer "wine cooler" darauf - nun habe ich diese Aufschrift mit der Vignette überklebt, diese dann durch eine Lackschicht abwischbar gemacht.
Ich habe noch mehr "gewerkelt" die letzten Tage, doch für heute langt es erstmal...

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Samstag, 19. November 2011
Auf Nostalgie-Trip
Wie im letzten Beitrag angekündigt, habe ich meine Wohnung durchgesehen, wo ich ein bißchen nostalgisches Flair zaubern könnte. Und siehe da, es ergab sich doch schon mal einiges!

Zunächst: ich hatte ganz vergessen, dass ich noch meine eigene alte Schiefertafel aus den ersten Schuljahren besitze!



Nun werde ich noch einen Schwamm dazu besorgen und sie dann aufhängen! Allerdings: ob ich auch noch irgendwo einen Griffel auftreiben kann, weiß ich nicht.
Überhaupt: was für ein Wort: "Griffel" - wer kennt es überhaupt noch? Meine Kinder nicht! Also stelle ich es hiermit unter Denkmalschutz!



Auch dies lag viel zu versteckt in der Schublade - ein Erbstück, das ich als Jugendliche noch viel verwendet habe, bis irgendwann der Pumpmechanismus defekt war. Aber als Dekostück taugt er schon noch!



Diese alte Papiertüte war zusammengefaltet und diente als Wickelkarte für alte Spitzenborten, so erstand ich das Ganze vor kurzem auf dem Flohmarkt. Als ich die Borten abgewickelt hatte, war mir die Tüte zu schade zum Wegwerfen, weil sie so einen echt "shabby"-Look hat...

Leider war sie bereits an einer Seite aufgeschnitten, also als Tüte nicht mehr zu gebrauchen. Aber Papier ist Papier! Die Vignette habe ich ausgeschnitten; sie kommt mal in einen passenden Rahmen. Und mit dem restlichen Papier habe ich eine kleine Pralinenschachtel bezogen und einen Notizblock:



Die aufgeklebte Spitze gibt den letzten Pfiff!

Die Schachtel eignet sich zum Aufbewahren von Kleinigkeiten, oder auch als Geschenkverpackung für jemanden, der Altes mag..

Dann fand ich noch eine kleine Pinselrolle, die bei einem Set billiger Acrylmalpinsel dabei war, die ich mal im Discounter gekauft habe. Eine bessere Pinselrolle besitze ich schon, so legte ich diese beiseite - bis heute!



Mit dem PC druckte ich nostalgische Motive auf Transferfolie und bügelte sie auf die obere Hälfte der offenen Rolle.
Die seitlichen Bindebändchen wurden abgeschnitten und ein Stückchen davon als Aufhängeschlaufe oben wieder angenäht - nun ist es ein Küchenutensilo!

Zum Schluss machte ich mich noch über ein paar schlichte Blumentöpfe her:



Der obere wurde mit Sisal-Paketschnur umwickelt, das Herzchen aus Balsaholz lag auch noch im Fundus und wurde ebenfalls mit Transferfolie bebügelt, hier eine winzige Rose und alte Noten.
Unten: alte Noten auf Papier gedruckt und aufgeklebt; aber an den Rändern extra etwas abstehend ("shabby"!).

Der dritte bekam eine Manschette aus einem Leinenstreifen, der an den Längskanten leicht ausgefranst wurde, mit Spitzenborte umwickelt und mit einer alten Modeschmuckbrosche fixiert.



Und dan fand ich auch in der Stadt noch etwas sehr Schönes:



Das (klappbare!) Schneiderrädchen faszinierte mich sofort im Antikladen; jedoch fürchtete ich, es sei bestimmt zu teuer. Aber fragen kostet nichts, und siehe da: 5€! Damit war es gekauft...

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Donnerstag, 17. November 2011
Kreativbücher und Stickereien aus Afghanistan
Wie es aussieht, liest selbst der Hl.Petrus mein Blog - zumindest hat er nach meinem gestrigen "grauen" Beitrag endlich ein Einsehen gehabt und nach langer Zeit auch Augsburg mal wieder einen ganzen Tag Sonnenschein geschenkt! Anscheinend hat er sogar gewusst, dass ich heute frei haben und es so genießen können würde...

Und das habe ich natürlich genützt, um mal wieder einen langen Spaziergang (diesmal bewusst ohne Fotoapparat) zu machen.
Dieser führte mich ins Nachbarstädtchen Friedberg hinauf, wo ich das Glück hatte, den dortigen Patchworkladen mit offenen Türen anzutreffen - nicht ganz ohne Folgen...



...denn bei diesem Stoff konnte ich nicht widerstehen! Es ist ein sogenannter Gobelinstoff (nicht zu verwechseln mit Gobelinstickereien), also ein festerer, der sich für Jacken und Taschen eignet. Mir schwebt da schon was vor...

Allerdings blieb es nicht dabei, denn in einem anderen Laden fand ich ein Buch, das bei allen Liebhabern alter Sachen das Herz höher schlagen lässt:



"shabby" heißt tatsächlich "schäbig, abgenützt", und bezeichnet einen Stil, der Dingen mit Gebrauchsspuren, bis hin zu echten Antiquitäten, huldigt. Kurz, für alle Flohmarktfans!
Denn das Buch zeigt nicht nur auf wunderschönen Fotos, wie man seine Wohnung mit alten Sachen stylt, sondern - und deswegen habe ich es gekauft - es steckt auch voller Ideen und Anleitungen, wie Altes aufgemöbelt, zweckentfremdet und recycelt werden kann - oft mit einfachen Mitteln.

Allerdings habe ich mir vorgenommen, nun nicht gleich den ganzen Flohmarkt leer zu kaufen (dafür reicht das Kleingeld eh nicht), sondern erstmal in meiner Wohnung zu schauen, was ich hier noch rumstehen habe, was eine Veränderung vertragen oder auf alt getrimmt werden könnte bzw. einem anderen Zweck zugeführt werden soll. Dazu ein paar Kleinigkeiten vom Flohmarkt (oder aus dem Antiquitätenladen, denn einfache Dinge wie alte Wäscheklammern o.ä. gibt es dort auch billig), das kann schon sehr effektvoll sein!

An dieser Stelle möchte ich auch noch ein anderes Buch vorstellen - eigentlich mehr ein Heft - das mich fasziniert:



Die wunderschönen Borten darin sind zwar teilweise sehr aufwendig, aber einige durchaus gut nachzuarbeiten - die schnellste Methode: ein Taftband von Hand mit Garn einreihen, dabei mit jedem Stich eine Perle auffädeln, ergibt eine Rüschenborte mit Perlen!

Doch da ich nunmal ich bin, habe ich erst gar nicht direkt nachgearbeitet, sondern mich nur anregen lassen und zwei eigene Ideen schon mal ausprobiert:



Die oberen sind mit der Maschine entstanden, auf meinem selbstgefärbten Ripsband, einfach ein buntes Effektgarn mit Goldfaden und Zierstich aufgenäht, in Abständen das Garn unterm Füßchen zur Schlaufe gelegt.

Die untere Borte war arbeitsintensiver, da von Hand in zwei Durchgängen gefertigt; verwendet habe ich wieder selbstgefärbte Garne, das in Türkistönen durch eine Basiskordel gezogen und mit dem rosa-lila-farbenen Knötchenstiche gestickt.
Die Basiskordel war seit mehr als 10 Jahren im Nähkästchen - ich hatte mal begonnen, eine Grundkordel für Makramee-Häkelspitze zu häkeln, aber aufgegeben, als ich merkte, wie lang es dauert, bis man in diesem Spezialhäkelstich eine ausreichend lange Kordel für die Spitzenherstellung geschafft hat...

Außerdem habe ich grad Stickereien aus Afghanistan bekommen, für alle, die das noch nicht kennen:
Pascale Goldenberg, eine der bekanntestenTextilkünstlerinnen Europas, hat eine private Initiative zur Unterstützung afghanischer Frauen gegründet: die Frauen bekommen Stoff und Garn gestellt und sticken darauf nach eigenem Entwurf kleine Stücke, meist Quadrate, die jeder Interessierte bei Frau Goldenberg bestellen kann. Die Frauen werden fair und direkt bezahlt. Beispiele für die Stickereien:



Diese Quadrate werden nun schon seit Jahren in ganz Europa von Textilschaffenden in ihre Werke mit einge"baut", egal, ob Patchwork, Filz, Sticken Häkeln oder gar Stricken - alle möglichen Kombinationen damit habe ich schon gesehen.

Wen das interessiert, sollte sich unbedingt die Picasa Web-Alben von Frau Goldenberg anschauen, dort sind die derzeit angebotenen Unikate zu besichtigen sowie eine ganze Galerie mit Werken, die unter Verwendung dieser Quadrate entstanden sind. Zum Bestellen muss man eine mail an Frau Goldenberg schicken, das geht sehr schnell, die bestellten Teile sind wenige Tage später im Briefkasten!

Wer sich hauptsächlich für die Hilfs-Initiative interessiert, auch dazu gibt es eine ganze Webseite über das Projekt:
deutsch-afghanische-initiative.de

Nun wollte ich von den erhaltenen Quadraten wenigstens eines sofort verwenden, da fiel mir ein, dass mein drittes Couchkissen noch seiner Verwandlung harrte, und so hatte ich gleich ein kleines Projekt:


Die Borten betonen den orientalischen Look; den braunen Hintergrundstoff hatte ich selbst einmal mit Stempeln und auch in Frottagetechnik bedruckt.

Außer den gezeigten Quadraten (10x10cm), die mit Baumwolle von Afghaninnen gestickt wurden, gibt es auch kleinere Stickereien (6x4cm), die ganz fein mit Seide gestickt sind und von einer anderen ethnischen Gruppe hergestellt werden, hier rein geometrische Muster.

:

Eine Freundin bezeichnete diese kleinen "Hazara"-Stickereien als "exquisit" - und das trifft es genau, denn sie sind unglaublich fein und die Seide hat einen zarten Glanz, der auf den Fotos nicht herauskommt. Was ich so gesehen habe, werden sie gern zu Broschen verarbeitet.

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