Mein buntes Kreativalbum

Endlich ist sie fertig, habe seit 1 Woche daran gearbeitet:



Wieder ausgiebiges Recycling von alten Stickereien und Spitzen! Da Stickerei auf Walkstoff leicht den Eindruck eines Trachtenjankers erweckt (wie bei der braunen Walkjacke vor einiger Zeit), habe ich mir bei dieser viel Mühe gegeben, sie zart und verspielt zu gestalten statt rustikal.
Folgend einige Details:


Häkelspitze, Kreuzstickerei und eine alte spanische Spitze


Der Rücken: in der Mitte ein handgeklöppeltes Spitzendreieck


Hier Teile einer Macramee-Häkelspitze, eine Blume aus gerüschter Spitzenborte, Kreuzstichrose, die Ranken habe ich direkt auf den Walkstoff mit Perlgarn gestickt.
Am Reissverschluss entlang sind verschiedene Spitzenborten (Klöppelspitze und die alte spanische Tüllspitze) aufgenäht und ebenfalls unregelmäßig verteilt verschiedenfarbige Perlen.


Dieser Mini-Gobelin-Strauss war der Ausgangspunkt für meine Farbgestaltung der Jacke.


Und hier fand auch noch ein Nadelspitzencarré Platz!

Halsrand und Ärmelkanten wurden auch mit der Klöppelspitzenborte versehen.

... und ein Zitrusquilt...

Zunächst das versprochene Rezept:

Für ein Blech:

200g weiches Butterschmalz
500g Mehl
1TL Backpulver
150g Zucker
2 Eier

zu einem Mürbteig verarbeiten und kühl ruhen lassen.

Für die Füllung

300g gem. weiße Mandeln
250g Zucker
2 Pck. Orange-Back oder selbst abgeriebene Schale (ungespritzt) von einer Orange
1/2 Glas Orangenmarmelade
1 Tasse Orangensaft

gut vermischen (soviel Saft zugeben, dass die Masse streichfähig ist)

Die Hälfte des Mürbteigs auf einem Blech ausrollen, einen Rand hochdrücken. Die Füllung daraufstreichen, restl. Teig ausrollen, als "Deckel" auf die Füllung legen, am Rand festdrücken. Oberfläche mit einer Gabel mehrfach einstechen.

Bei 180°C im vorgeheizten Ofen ca. 20 Min. backen.

Nach dem Abkühlen einen Zuckerguss aus 200g Puderzucker, 1EL Orangenlikör und je 1 EL Orangen- und Zitronensaft herstellen, auf das Gebäck streichen und alles mit 1 Pck. Mandelblättchen bestreuen. In kleine Schnittchen schneiden und wie Plätzchen in einer Dose aufbewahren.

Diese Schnitten fanden besonders bei meinen französischen Bekannten grossen Anklang!

Und hier mein Quilt "Zitrusfrüchte":



Detail:


Baumwolle bedruckt mit frischen, angeschnittenen Zitrusfrüchten; die Schnittflächen mit Küchenpapier trockengetupft und mit Stoffmalfarbe bestrichen. Inkjetdrucke auf Seidenorganza, mit Angelinafasern unterlegt.
Zusätzlich schwarz-weiß-Ausdrucke der Schnittflächen, sowie Motive aus Frischhaltefolie mit Glitter. Eingequiltete Schrift, mit Perlen fixierte getrocknete Orangen- und Mandarinenschalen.

Eine Sorte/Marke von Orangen im Handel trägt den Aufkleber: "Götterfrucht". Und das muss ich, die ich sonst sehr kritisch gegenüber jeder Form von Werbung bin, ausnahmsweise "unterschreiben" - die Bezeichnung passt perfekt!

Die Farbe, der Duft von Blüte, Schale und Frucht, Geschmack, Süße, Säure und Saftigkeit - kann es etwas Besseres geben?
Davon abgesehen ist sie eine Vitamin C - Bombe..

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Außerdem verbinde ich ganz persönlich die Orange mit frühen Kindheitserinnerungen von Geborgenheit:

Als ich zwischen 3 und 6 Jahren alt war, pflegte mein Vater an Winterabenden samstags während des Sportschau-Guckens nebenbei Orangen zu schälen und steckte uns Kindern, die wir auch im warmen Wohnzimmer spielten, die zerteilten Segmente zu. Waren sie noch zu sauer, durften wir sie in etwas Zucker stippen..
Der Geruch von Orangenschale und -frucht beschwört in mir jedesmal dies Bild herauf.

Später demonstrierte uns mein Vater, dass die Orangenschale (ätherisches) Öl enthält, indem er ein Stück Schale zusammendrückte und das Feuerzeug daranhielt - es gab eine kleine zischende Stichflamme.



Noch heute bevorzuge ich Parfums mit Zitrusnote, sie machen mich munter! Und natürlich freue ich mich besonders, dass jetzt wieder die guten "Navelinas" auf dem Markt sind. Übrigens hatte ich als Kind das Wort "Navelorange" falsch verstanden, nämlich "Nabelorange", was für mich viele Jahre ganz logisch war, denn wenn man hinschaut, dann hat sie ja tatsächlich an einer Seite eine Art "Nabel"!

Ganz entzückt war ich, als ich auf Mallorca und in der Türkei die Orangen leuchtend an den Bäumen sah..

Übrigens kaufe ich Orangen selten und ungern in Netzen, denn es hat seinen Grund, dass diese rot sind: die Früchte wirken viel reifer, als sie wirklich sind! Lieber zahle ich etwas mehr und kann mir die Früchte einzeln aussuchen, dann ist jede ein Genuss.



Hier kennen wir hauptsächlich Orangen aus Spanien und Israel, und das hat politische Gründe: das Handelsboykott der moslemischen Länder gegenüber Israel führte vor langer Zeit schon dazu, dass sich Europa, insbesondere Deutschland, wegen seiner Geschichte, verpflichtete, Orangen aus Israel zu importieren. Die Türkei, auch ein Land, das sehr viele Orangen produziert, beliefert dafür die arabische Welt.

Leider reicht heute die Zeit nicht mehr (ich habe noch eine Sportstunde), aber morgen setze ich dann ein leckeres Rezept zum Advent hier ins Blog, nämlich Orangenschnitten!