Sonntag, 29. April 2012
Tulpenpracht
Keine Frühjahrsblume ist so beliebt wie die Tulpe - kein Wunder, denn abgesehen davon, dass sie in der Vase gut hält, gibt es sie auch in unglaublichen Farb- und Formvarianten.


Mit "Kokosraspeln" am Blütenrand..

Bekannt ist ja das unglaubliche Tulpenfieber in den 30er Jahren des 17.Jh.s, in diesem Rausch ruinierten sich nicht nur viele Anleger durch Tulpenzwiebeln, sondern es wurden auch mit Hochdruck immer neue Sorten gezüchtet: wer als erster mit einer neuen, besonders schönen Sorte auf den Markt kam, machte Gewinne wie heute nur der Hightech- oder Pharmabereich...



Aus der Türkei stammend, wo sie ihren Namen nach der Kopfbedeckung "tülbend" erhielt, kam sie über Handelswege Ende des 16.Jh. nach Europa - in die Niederlande, wie bekannt, aber auch nach Deutschland, wo die erste deutsche Tulpe im Garten eines Augsburger Bankiers wuchs.



Botanisch gehört sie übrigens zu den Liliengewächsen! Das wird auch deutlich durch die den Lilien sehr ähnlichen Staubgefäße.



Wer in Süddeutschland besondere Tulpenpracht genießen möchte, dem sei u.a. der Botanische Garten München empfohlen, dort gibt es eine riesige Farb- und Formenauswahl:







Und auf der Insel Mainau wachsen sie teils in Beeten geordnet,



teils kunterbunt in den Wiesen.:



Diesen zauberhaften Anblick verdanken wir dem Zufall, denn vor vielen Jahren gab es einmal die Situation, dass noch nicht alle Beete fertig waren, als sich bereits der erste Frost ankündigte. Da hieß dann das Motto: "Alle Zwiebeln schnell in die Erde, egal, wie und wo!"



Wer fotografisch Tulpen besonders würdigen möchte, nimmt sie in leichtem Gegenlicht auf, das bringt sie zum Leuchten!



In solchen Mengen sind die ganz "einfachen" roten und gelben Bechertulpen fast überwältigender als "verschnörkelte" Varianten...



"Jede Tulpe ist eine Liebeserklärung" (Madame de La Tour)



"Oh, Tulipane, wer hat dir mit allen Farben der Sonne den offnen Busen gefüllet?" (Heinrich von Kleist)



"Narzissus und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an, als Salomonis Seide..." (Paul Gerhardt)

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