Mittwoch, 23. November 2011
Die Liebe zu den Orangen


Eine Sorte/Marke von Orangen im Handel trägt den Aufkleber: "Götterfrucht". Und das muss ich, die ich sonst sehr kritisch gegenüber jeder Form von Werbung bin, ausnahmsweise "unterschreiben" - die Bezeichnung passt perfekt!

Die Farbe, der Duft von Blüte, Schale und Frucht, Geschmack, Süße, Säure und Saftigkeit - kann es etwas Besseres geben?
Davon abgesehen ist sie eine Vitamin C - Bombe..

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Außerdem verbinde ich ganz persönlich die Orange mit frühen Kindheitserinnerungen von Geborgenheit:

Als ich zwischen 3 und 6 Jahren alt war, pflegte mein Vater an Winterabenden samstags während des Sportschau-Guckens nebenbei Orangen zu schälen und steckte uns Kindern, die wir auch im warmen Wohnzimmer spielten, die zerteilten Segmente zu. Waren sie noch zu sauer, durften wir sie in etwas Zucker stippen..
Der Geruch von Orangenschale und -frucht beschwört in mir jedesmal dies Bild herauf.

Später demonstrierte uns mein Vater, dass die Orangenschale (ätherisches) Öl enthält, indem er ein Stück Schale zusammendrückte und das Feuerzeug daranhielt - es gab eine kleine zischende Stichflamme.



Noch heute bevorzuge ich Parfums mit Zitrusnote, sie machen mich munter! Und natürlich freue ich mich besonders, dass jetzt wieder die guten "Navelinas" auf dem Markt sind. Übrigens hatte ich als Kind das Wort "Navelorange" falsch verstanden, nämlich "Nabelorange", was für mich viele Jahre ganz logisch war, denn wenn man hinschaut, dann hat sie ja tatsächlich an einer Seite eine Art "Nabel"!

Ganz entzückt war ich, als ich auf Mallorca und in der Türkei die Orangen leuchtend an den Bäumen sah..

Übrigens kaufe ich Orangen selten und ungern in Netzen, denn es hat seinen Grund, dass diese rot sind: die Früchte wirken viel reifer, als sie wirklich sind! Lieber zahle ich etwas mehr und kann mir die Früchte einzeln aussuchen, dann ist jede ein Genuss.



Hier kennen wir hauptsächlich Orangen aus Spanien und Israel, und das hat politische Gründe: das Handelsboykott der moslemischen Länder gegenüber Israel führte vor langer Zeit schon dazu, dass sich Europa, insbesondere Deutschland, wegen seiner Geschichte, verpflichtete, Orangen aus Israel zu importieren. Die Türkei, auch ein Land, das sehr viele Orangen produziert, beliefert dafür die arabische Welt.

Leider reicht heute die Zeit nicht mehr (ich habe noch eine Sportstunde), aber morgen setze ich dann ein leckeres Rezept zum Advent hier ins Blog, nämlich Orangenschnitten!

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