Montag, 17. September 2012
Bäume in British Columbia
British Columbia liegt an der Westküste Kanadas, die ein relativ gemäßigtes Klima besitzt - an der Ostküste sind die Winter auf gleichem Breitengrad wesentlich kälter! Außerdem ist auch dort die Westseite die Regenseite, sodass sich echte Regenwälder entwickelt haben, auch wenn sie nicht tropisch sind.



Diese Wälder bestehen zum größten Teil aus Nadelhölzern, nämlich Rotzeder, Hemlock-Tanne und Douglasfichte.



Außerdem gibt es ca. 40 Arten Moose und eine Menge unterschiedlicher Flechten und auch Farne.



Flechten sind übrigens eine Symbiose aus Algen und Pilzen!

Dort, wo sie noch ursprünglich wachsen, in den National- und Regionalparks, sind sie auch sehr alt und riesig (besonders die Zedern). Allerdings nicht so groß wie die Redwood-Mammutbäume in Kalifornien, denn in Kanada ist die Wachstumsperiode auf den kurzen Sommer beschränkt, wogegen sie in Kalifornien wegen der günstigen klimatischen Bedingungen das ganze Jahr wachsen können.



Ein Ort, wo man diese ehrwürdigen Bäume bewundern kann, ist "Cathedral Grove" (McMillan Regional Park) auf Vancouver Island. Sie sind hier zwischen 300 und 800 Jahren alt.



Natürlich ist die Holzwirtschaft in Kanada nach wie vor einer der größten Wirtschaftszweige, und Umweltschützer haben durchaus zu tun, um die Abholzung wenigstens etwas zu reduzieren. Denn Aufforstung ist schön und gut, wenn die Bäume, die man schlägt, mehrere hundert Jahre alt sind, kommt man mit dem Pflanzen neuer Bäume halt nicht mit!



In der Nähe von Squamish (Festland von BC) gibt es auch Regenwald, dort wurden Teile von "Twilight" gedreht! Und ein wenig märchenhaft, unheimlich oder gar kulissenhaft wirken diese Wälder auch!



Ein anderer Baum, der mehr im Freien wächst und keine Nadeln, sondern Blätter trägt, ist der sogenannte "Arbutus", auch "Erdbeerbaum" genannt.



Sein Stamm leuchtet rötlich. Wer meine älteren beiträge zum Thema "Bäume" gelesen hat, der erinnert sich vielleicht, dass ich diese Baumart bereits einmal erwähnte: sie ist auf dem Titelbild des großartigen Bildbandes "Rinde" von Cédric Pollet zu sehen. Und zwar, weil vor allem im unteren Bereich die Rinde sich häutet:



Dieser Baum wirft seine Rinde ab, nicht seine Blätter! Und er besitzt kein Harz. Die First Nations (Ureinwohner/Indianer) haben ihn nie gefällt, weil er sie laut einer Sage einmal gerettet hat.



Der Arbutus trägt auch kleine Früchte, die Erdbeeren ähneln (daher der deutsche Name) und sogar eßbar sind, jedoch für Menschen nicht besonders wohlschmeckend, daher werden sie nicht genutzt. Allerdings fressen Tiere sie gern. Eine Variante dieser Bäume gibt es auch im mediterranen Bereich, und in Madrid steht eine Skulptur, die einen Bären zeigt, der die Arbutusfrüchte frisst.

Warum jedoch japanische und italienische Touristen diesen Baum vor dem Hotel küßten, habe ich nicht herausgefunden!

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Erdbeerbaum
bei soviel interssanten, detaillierten und ästhetisch gelungenen Aufnahmen, lacht das Herz des Botanikers und wird ganz weit!

warum Italiener den Erdbeerbaum küssen, habe ich dank eines blogs vielleicht herausgefunden:

Interessant, außer der ungewöhnlichen Blütezeit, ist, dass sich Früchte und Blüten gleichzeitig auf dem Baum befinden. Da die Blüten weiß sind, ergeben sich die Farben der italienischen Trikolore. Kurz nach der Einung Italiens war daher der Erdbeerbaum das Symbol Italiens.

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Hey, super, danke! Das erklärt es natürlich! Und die Japaner haben es dann eben einfach nachgemacht, wie das asiatische Art ist :-) - vielleicht dachten sie, das bringe Glück...

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