Donnerstag, 2. Februar 2012
Eiszeit
Auch bei diesen sibirischen Temperaturen lohnt sich ein Spaziergang - hier die schönsten Eindrücke von Eiszaubereien:



Und die folgenden entstanden alle an einem Tag am selben Bach:

:











"Zapfenstreiche":





"Der Triefbart zackt vereist vom Regenrohr.
Nordost steift wölfisch das gespitzte Ohr..."

(aus: "Winter", von Gertrud Kolmar)


Wasserbärte:






Dieser wurde von den Besitzern des Baumes künstlich herbeigeführt durch Berieselung mit dem Gartenschlauch!

Und am See:




Darauf freue ich mich schon!

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Sonntag, 29. Januar 2012
Flatterhafte Geschöpfe - fliegende Juwelen
Nachdem der gestrige Beitrag "ganz in Weiss" gehalten war, wird es heute nun wieder richtig bunt!
Ob Winter der passende Zeitpunkt ist, um einen Beitrag über Schmetterlinge zu bringen? Ja! Denn in den meisten botanischen Gärten ist es inzwischen üblich, die "Winterflaute" durch eine Schmetterlingsschau aufzulockern; wer ein Tropenhaus hat, läßt sich die Puppen schicken und hat wochenlang reichlich Besucher!


("Inflagranti")

Das Fotografieren dort macht Spass und ist sehr ergiebig; allerdings gibt es ein paar Dinge zu beachten:
Zum Einen kann es bei diesen Außentemperaturen bis zu 15Min. dauern, bis Objektiv und Sucher/Display etc. nicht mehr beschlagen im Schmetterlingshaus. Man muss auf alle Fälle Geduld und Zeit mitbringen! Tipp für alle, die mit einer kleinen, handlichen Digicam fotografieren: die Kamera vorher nicht in der Handtasche, sondern unter der Jacke nah am Körper tragen, dann ist sie schon mal vorgewärmt und schneller einsatzbereit.



Zudem empfiehlt es sich, für Fotos nicht gerade Sonntagnachmittag hinzugehen, denn in den Tropenhäusern herrscht dann rechtes Gedränge. Allerdings gibt es unter der Woche auch manchmal ganze Schulklassen dort, wenn man Pech hat...

Und was das Licht angeht: an einem sonnigen, hellen Tag sind die Belichtungszeiten natürlich kürzer, was bei diesen flatterhaften Wesen von Vorteil ist. Blitzen ist absolut tabu, weil es die Augen der Schmetterlinge erblinden läßt!
Stative sind natürlich nützlich, aber erstens ist man damit nicht so wendig, zweitens kann man sie im Tropenhaus nur verwenden, wenn man fast allein dort ist; sie versperren die schmalen Wege.



"Die Zeit verwandelt uns nicht, sie entfaltet uns nur." (Max Frisch)



"Du, leicht und schön, aus Gottes Traum geboren, du Bote einer tiefersehnten Welt!...Die Blumen lieben dich, und wenn ich träume, so träum' ich deinen selbstvergess'nen Flug..." (Josef Weinheber)



"Wallet nur hin, ihr hübschen Schmetterlinge, und genießt die Honigwoche des kleinen Seins - ohne Hunger, ohne Durst! - ein schönes Sonnenleben - ein Liebesein - und die einzige Kammer des Herzens ist nur eine einzige Brautkammer der Liebe - beugt die Blumen - lasst euch wehen - spielt im Glanz und entzittert nur linde wie Blüten dem Leben!" (Jean Paul)



"Auf einer Blume, rot und brennend, saß ein Schmetterling, der ihren Honig sog, und sich in seiner Wollust so vergaß, dass er vor mir nicht einmal weiterflog. Ich wollte seh'n, wie süß die Blume war und brach sie ab: er blieb an seinem Ort; ich flocht sie der geliebten in das Haar: er sog, wie aufgelöst in Wonne, fort!" (Friedrich Hebbel)



"Du bist der Schmetterling, der auf den Flügeln den Schlüssel zur Schöpfung trägt..." (Friedrich Hebbel)



In Vietnam gibt es Künstler, die wunderschöne Bilder aus verschiedensten Materialien gestalten, z.B. aus zerbrochenen Muschel- und Eierschalen, aus Federn, aus gepressten Blättern (kaum zu erkennen), und aus - Schmetterlingsflügeln!! Letzteres konnte ich aber nicht genießen, denn ich musste denken, wieviele zarte Geschöpfe ihr Leben dafür lassen mussten...

Nun noch ein paar Exemplare, die ich bei uns in freier Natur "erwischt" habe:


Kaisermantel



Zitronenfalter


Kleiner Fuchs

Wen mehr Lyrik und Prosa über Schmetterlinge interessiert, dem sei das insel taschenbuch "Schmetterlinge, Geschichten und Gedichte" empfohlen!

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Sonntag, 29. Januar 2012
Farbe ist Leben, Teil8: Weiss
Ob Weiss an sich überhaupt als "Farbe" bezeichnet werden kann, darüber gibt es geteilte Meinungen. Physikalisch ist Weiss die Summe aller Farben; dagegen empfinden wir es spontan eher als "Abwesenheit" von Farbe.



Inzwischen ist es ja auch draussen weiss geworden - und auch in meiner Wohnung wird es immer weisser, wie meine regelmäßigen Blogbesucher/innen sicher schon bemerkt haben...
Und das, wo ich doch "bunt" so liebe!

Nun, das hat seinen Grund: Buntes wirkt noch schöner und kommt richtig zur Geltung, wenn die Umgebung nicht zu unruhig ist und am besten auch hell - beides wird durch weisse Wände, Möbel etc. gewährleistet.



Traditionell steht Weiss bei uns für Reinheit, Unschuld und Frieden (Taube, Flagge). In anderen Kulturkreisen bedeutet es Trauer und Tod. Überall aber gilt es auch als Farbe von Heiligkeit, da es dem Licht zugeordnet wird. Auch sind weisse Tiere (Albinos) so selten, dass sie als besonders, als heilig galten.
Berühmt ist die Sache mit den weissen Elefanten:
wenn ein indischer Herrscher einen Gefolgsmann für etwas strafen wollte, schenkte er ihm einen weissen Elefanten - diese Tiere waren so heilig, dass sie in unglaublichem Luxus gehalten werden mussten; da der Gefolgsmann so ein Geschenk nicht ablehnen konnte, ohne mit dem Tod bestraft zu werden, blieb ihm nichts anderes übrig, als sich komplett zu ruinieren für die Versorgung des Elefanten.



Da ich im Gesundheitswesen tätig bin, laufe ich den Großteil des Tages in weiss herum - und trage es doch trotzdem auch privat recht gern, weil es mir gut steht, es wirkt frisch und "macht jünger".



Weisses Wohnen ist IN, es wirkt hell und freundlich und wird von manchen Leuten auch ganz ins Extrem betrieben; dabei MUSS es romantisch-verspielt gestaltet werden, weil es, wenn zu nüchtern interpretiert, sehr leicht einen "klinischen" Eindruck macht.



Für den Künstler bedeutet die weisse Leinwand - oder ein weisses Blatt Papier - eine Herausforderung, die regelrecht zum Gestalten auffordert, jedoch auch beängstigend wirken kann...



In dem berühmten englischen Garten Sissinghurst gibt es einen Bereich, der komplett nur mit weiss blühenden Pflanzen gestaltet ist. Vielleicht ist es mir ja vergönnt, diesen (und andere Gärten in England) eines Tages zu besichtigen - wünschen würde ich es mir!

Und zum Schluss noch eine Tasche und Schal in Weiss (und cremefarben):

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