Donnerstag, 18. August 2011
Muscheln
suzon, 17:50h
Als Kind im Kindergartenalter hatte ich einmal eine kleine Tasche aus Bast, die mit echten Muscheln besetzt war. Ich liebte diese Tasche sehr und weiß noch, dass ich untröstlich war, als ich sie eines Tages verloren hatte.
Als Schulkind bekam ich zu einer Geburtstagsfeier von einer Mitschülerin eine eingegossene Muschel (so richtig kitschig, mit Perle drin!) - das war für mich an dem Tag das schönste Geschenk!
Im Freibad kaufte ich gern am Kiosk diese halben Muscheln, die mit Bonbonmasse zum Lutschen gefüllt sind - und zwar auch wegen der Muschelschalen (die damals noch echt waren).
Unten: Perlmutt
Diese Liebe zu Muscheln hat mich nie losgelassen, im Urlaub am Meer bin ich immer auf Suche gegangen.
Aber das ist kein Wunder - die dekorative Eigenschaft der Muscheln (und Schnecken) hat Menschen immer in ihren Bann gezogen. Schon in grauer Vorzeit wurden sie als Schmuck getragen; teilweise galten sie als Zahlungsmittel : in Afrika, Asien und im Pacific, teilweise auch in Europa waren das die Kaurimuscheln, die eigentlich Schnecken sind, in Amerika verarbeiteten die Ureinwohner teilweise die Muscheln zu Perlen und fertigten daraus die "Wampum"-Bänder, -ketten und -gürtel, die als Währung galten.
Kaurimuscheln
Am bekanntesten hier in Europa ist natürlich die Jakobsmuschel, die aufgrund einer Legende dem Hlg. Jakob zugeschrieben wird und das Zeichen aller Pilger nach Santiago de Compostela ist. (Abgesehen davon schmückt sich auch ein großer Ölkonzern damit..)
Manche großen Muscheln liefern darüberhinaus das Perlmutt, das ja auch heute noch z.B. für Knöpfe verwendet wird.
In tropischen Gewässern gibt es manche Muscheln sogar in leuchtenden Farben wie zitronengelb, orange, rosa, lila.. Sieht künstlich aus, ist es aber nicht!
Dekorativ: Goldknöpfe in Muschelform
Eine Tasche habe ich mir seither aus Fabricpaper gemacht, das behandelte Papier über einer Muschel trocknen lassen und bemalt:
Allerdings hatte ich bisher kein Glück, selbstgesammelte Muscheln mit meinem Feinbohrer zu löchern, doch es gibt ja fertiggelochte zu kaufen. Bei der Borte konnte ich natürlich auch nicht wiederstehen, und dann habe ich noch welche gehäkelt..
Ob ich aus diesen Zutaten nun wieder eine naturfarbene Tasche oder doch einen Quilt machen werde, weiß ich noch nicht..
Es gibt u.a. in Norddeutschland etliche Muschelmuseen, in Norden(Ostfriesland), auf Spiekeroog, auf Usedom, etc.
Und ein Gedicht habe ich auch gefunden!
MUSCHELN; MUSCHELN
Muscheln, Muscheln, blank und bunt,
findet man als Kind
Muscheln, Muscheln, schlank und rund,
darin rauscht der Wind.
Darin singt das große Meer
in Museen sieht man sie glimmern
auch in alten Hafenkneipen
und in Kinderzimmern.
Muscheln, Muscheln, rund und schlank
darin rauscht der Wind
Muscheln, Muscheln, bunt und blank
fand man einst als Kind!
(Wolfgang Borchert)
Als Schulkind bekam ich zu einer Geburtstagsfeier von einer Mitschülerin eine eingegossene Muschel (so richtig kitschig, mit Perle drin!) - das war für mich an dem Tag das schönste Geschenk!
Im Freibad kaufte ich gern am Kiosk diese halben Muscheln, die mit Bonbonmasse zum Lutschen gefüllt sind - und zwar auch wegen der Muschelschalen (die damals noch echt waren).
Unten: Perlmutt
Diese Liebe zu Muscheln hat mich nie losgelassen, im Urlaub am Meer bin ich immer auf Suche gegangen.
Aber das ist kein Wunder - die dekorative Eigenschaft der Muscheln (und Schnecken) hat Menschen immer in ihren Bann gezogen. Schon in grauer Vorzeit wurden sie als Schmuck getragen; teilweise galten sie als Zahlungsmittel : in Afrika, Asien und im Pacific, teilweise auch in Europa waren das die Kaurimuscheln, die eigentlich Schnecken sind, in Amerika verarbeiteten die Ureinwohner teilweise die Muscheln zu Perlen und fertigten daraus die "Wampum"-Bänder, -ketten und -gürtel, die als Währung galten.
Kaurimuscheln
Am bekanntesten hier in Europa ist natürlich die Jakobsmuschel, die aufgrund einer Legende dem Hlg. Jakob zugeschrieben wird und das Zeichen aller Pilger nach Santiago de Compostela ist. (Abgesehen davon schmückt sich auch ein großer Ölkonzern damit..)
Manche großen Muscheln liefern darüberhinaus das Perlmutt, das ja auch heute noch z.B. für Knöpfe verwendet wird.
In tropischen Gewässern gibt es manche Muscheln sogar in leuchtenden Farben wie zitronengelb, orange, rosa, lila.. Sieht künstlich aus, ist es aber nicht!
Dekorativ: Goldknöpfe in Muschelform
Eine Tasche habe ich mir seither aus Fabricpaper gemacht, das behandelte Papier über einer Muschel trocknen lassen und bemalt:
Allerdings hatte ich bisher kein Glück, selbstgesammelte Muscheln mit meinem Feinbohrer zu löchern, doch es gibt ja fertiggelochte zu kaufen. Bei der Borte konnte ich natürlich auch nicht wiederstehen, und dann habe ich noch welche gehäkelt..
Ob ich aus diesen Zutaten nun wieder eine naturfarbene Tasche oder doch einen Quilt machen werde, weiß ich noch nicht..
Es gibt u.a. in Norddeutschland etliche Muschelmuseen, in Norden(Ostfriesland), auf Spiekeroog, auf Usedom, etc.
Und ein Gedicht habe ich auch gefunden!
MUSCHELN; MUSCHELN
Muscheln, Muscheln, blank und bunt,
findet man als Kind
Muscheln, Muscheln, schlank und rund,
darin rauscht der Wind.
Darin singt das große Meer
in Museen sieht man sie glimmern
auch in alten Hafenkneipen
und in Kinderzimmern.
Muscheln, Muscheln, rund und schlank
darin rauscht der Wind
Muscheln, Muscheln, bunt und blank
fand man einst als Kind!
(Wolfgang Borchert)
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